Neue Forschungen zum Kaiserkult in Galatien. Edition der Priester-Inschriften des Ankyraner Sebasteions (Dittenberger II 1903/70, 533 = Bosch 51) und Revision der frühen Provinzialgeschichte (‘New Research on the Imperial Cult in Galatia. Edition of the Priest-Inscriptions of the Ancyran Sebasteion [OGIS II 533 = Bosch 51] and Revision of the Early Provincial History’). In: Joseph Fischer (ed.): Der Beitrag Kleinasiens zur Kultur- und Geistesgeschichte der griechisch-römischen Antike, Akten des Internationalen Kolloquiums, Wien, 3.-5. November 2010 (Österr. Ak. d. Wiss., Phil.-hist. Klasse, Denkschriften 469), Vienna 2014, 35-73.

 

Abstract (German)

Gegenstand des vorliegenden Aufsatzes sind die Inschriften, die sich auf der linken Antenfront des Ankyraner Tempels für Theos Sebastos und Thea Rhome befinden: Insgesamt 23 Priester der zuvor genannten Gottheiten waren dort mitsamt ihren Stiftungen jeweils unter dem Namen des amtierenden römischen Statthalters aufgelistet. Zwar sind diese Zeilen seit Jahrhunderten bekannt; jedoch erlauben neue Vorschläge zu Lesung, Deutung und Datierung eine sehr viel genauere Rekonstruktion der Anfänge und Entwicklung des Kaiserkults in Galatien. Diese Erkenntnisse versprechen wiederum, zum Verständnis der Kult- und Provinzialgeschichte der augusteisch-tiberischen Zeit auch jenseits der Grenzen Kleinasiens beizutragen. Auf die detaillierte Beschreibung der Inschrift und ihres Trägers folgen ein kritischer Text mit deutscher Übersetzung. Daran schließt sich ein eingehender Kommentar, gefolgt von zusammenhängenden historischen Auswertungen. Auf dieser Grundlage kann der Beginn des Kaiserkultes exakt in das Jahr 5 v.Chr., der Beginn des Tempelbaus 3 v.Chr. sowie die Einweihung des Heiligtums 14 n.Chr. datiert werden.